Das ist eine der häufigsten Aussagen, die ich im Coaching und Mentoring höre. „Ich bin nicht gut genug“. Das ist der sichere Hafen, aus dem man nicht auf große Fahrt gehen muss muss. So umgeht man, sich den Wellen und Windstärken zu stellen, durch die man sein Business erfolgreich segeln kann. Allein der Wind von vorn führt zu der Sorge, dann wohl doch nicht richtig mit dem zu sein, was man auf den Markt bringt. Die Sorge, die See könnte auch mal rau werden, hält viele faktisch zurück, hinauszusegeln, um zu sehen, was dort draußen für ein Fang gemacht werden kann. Auch die Fotos auf Instagram, wo man relaxed, mit einem Drink in der Hand, auf dem Sonnendeck sitzt, tragen oft erst recht nicht dazu bei, Fahrt aufzunehmen. Das würde man ja eh nie schaffen, so das Selbstbild.
Ich bin nicht gut genug – gemessen woran?
Das Unangenehme an dieser Art des Selbstbildes ist, dass nie weiter gefragt wird, womit man sich denn gerade konkret misst. Es ist nicht zu Ende gedacht, sondern bleibt wie ein Damoklesschwert über dem Kopf schweben.
Ein wenig Realität hineinzubringen, mit wem oder was man sich denn aktuell vergleicht, sodass man zu einer realistischen Einschätzung kommen kann, ist meist schon der erste Weg raus aus dieser mentalen Falle, die verhindert, das Business auf den Weg zu bringen. Und ja, es gibt immer jemanden, der besser ist als man selbst. Keine Sorge. Aber mal ehrlich, sollte eine das davon abhalten, mit den eigenen Angeboten herauszugehen?
Heute bin ich erfahrener, als zu der Zeit, als ich als Business-Coach startete. Aber war ich damals schlechter? Auf eine Art würde ich sagen, nein. Ich hatte die Kund:innen, die passend zu der Phase meiner eigenen Reife und Erfahrung super zu mir passten. Es braucht ja nur die „Nasenspitze“ voraus, um Menschen helfen zu können.
Ich bin nicht gut genug – und mache besser noch erst einmal eine Fortbildung
Eine gute Ausbildung schadet nicht, keine Frage. Aber viele Aus- und Fortbildungen sind auch nicht hilfreich, wenn man von sich denkt, man sei nicht gut genug. Sie werden dann zu einer Ausflucht. Wenn ich erst einmal diesen Kurs gemacht habe, dann werde ich mein Angebot auf den Markt bringen. Dann erst ist es perfekt. Und dann merkt man, es fehlt ja noch etwas Anderes, macht wieder einen Kurs. Um dann doch nicht weiterzugehen. Erkennst du dich darin wieder?
Klar muss man als selbstständige Unternehmerin immer dazulernen. Das hört nie auf, finde ich. Gerade lerne ich, wie ich Instagram sinnvoll bedienen kann, ohne meine Seele jeden Tag zur Schau zu stellen oder 5x am Tag zu posten. Klar ist definitiv noch Luft nach oben, wie ich meinen Feed gestalte. Aber das Ziel, Menschen auf mich aufmerksam zu machen, erreiche ich damit.
Und dafür ist es ja auch da. Und, ich werde immer besser, in dem ich es tue. Nur so kann es funktionieren, sich Wissen heranzuschaffen und in aller Unperfektheit umzusetzen. Wenn ich warten würde, bis ich so perfekt bin, wie manche auf Instagram, würde ich nie starten. Die Perfektion kommt einfach mit der Übung. Und selbst wenn jemand denkt, mein Feed ist ausbaufähig, dann hat er ja Recht. Und dennoch hat er mich gesehen.
Ich bin nicht gut genug – der sichere Ort
Psychologisch gesehen schenkt das Konzept von sich selbst, man sei nicht gut genug, Sicherheit. Ich muss mich der Welt da draußen gar nicht stellen, und genau dies, ob ich gut bin oder nicht, unter Beweis stellen.
Es kann kränkend sein, wenn nicht gleich 10 Leute vor der Tür stehen und dein Angebot kaufen.
Viele haben übrigens auch Angst, wenn sie ihre Webseite oder ihr Angebot online stellen, dass genau das passiert, dass sofort viele Kund:innen kommen. Ich kann dich beruhigen. Sie haben nicht auf dich gewartet. Und das wiederum kann auch verletzend sein, nicht gleich gefragt zu sein. Da kann dann die Meinung über sich selbst, man sei nicht gut genug, schnell untermauern. Und das geht aufs Selbstbewusstsein.
So entsteht ein Teufelskreis von Selbstzweifeln, mangelndem Mut und einer Einschränkung der Wahrnehmung, in der wir nur noch das sehen, was unsere (schlechte) Meinung über uns selbst verstärkt.
Viele sagen Imposter-Syndrom dazu. Bei dem kommt noch hinzu, dass, selbst wenn man Erfolg hat, man denkt, irgendwann wird jemand merken, dass man gar nicht so toll ist, wie es aussieht. Der Erfolg ist ein nur durch glückliche Zufälle oder die Teamleistung zu einem gekommen, aber nicht durch die eigene Leistung.
Ich bin nicht gut genug – wenn ich mich selbst so bewerte, verlasse ich mich auch ein wenig selbst und lasse mich im Regen stehen, statt mir Mut zu machen, mich auszuprobieren und die Segel zu setzen.
Ich bin nicht gut genug – wie du deine Selbstwirksamkeit steigerst
Wenn es um die Kompetenz der Zukunft geht, wird nicht mehr Wissen genannt, denn das kannst du googeln. Es wird von Selbstwirksamkeit gesprochen.
Selbstwirksamkeit ist ein Begriff aus der Psychologie, der besagt, ich habe das Vertrauen in mich, in den Situationen des Lebens handlungsfähig zu sein. Das heißt auch, in Mindset entwickelt zu haben, das in Lösungen und nicht in Problemen denkt. Ferner bedeutet Selbstwirksamkeit, so gut es geht über sich zu denken und sich selbst Mut zu machen, die Dinge anzugehen. Du kannst es auch als Selbstbewusstsein – dir selbst bewusst zu sein, wer du bist und was du kannst, übersetzen.
Wer sich als selbstwirksam erlebt, sieht sich selten als Opfer der Situation, sondern als Schöpfer.
Typische Fragen, die sich jemand stellt, der für sich, und das kann sowohl in der Psychotherapie als auch im Coaching oder Mentoring sein, Selbstwirksamkeit aufgebaut hat, sind:
Ich bin nicht gut genug – macht nichts
Natürlich kenne ich auch die Gedanken und Ängste, die auftauchen, wenn man mit einer Kompetenz nach Außen gehen will. Ich erinnere mich noch, dass ich, als ich als Diplom-Psychologin den ersten Menschen zur Beratung begegnen sollte, das Gefühl bekam, ich müsste vorher ALLE Studienunterlagen noch mal durchlesen, um alles richtig machen zu können, wenn der Klient kommt.
Man will sich einfach absichern, um nicht zu scheitern. Dabei habe ich mal als eine der Sätze beim Improtheater gelernt: „Scheiter heiter!“. Das ist zwar nicht immer lustig, aber sehr hilfreich.
Und ganz ehrlich, ich weiß ja nicht, wie es dir geht. Aber man hat gute Tage, wo man auch richtig genial ist und müde Tage, wo man selbst merkt, man hat noch Luft nach oben. So ist das Leben. Und am Ende passiert nichts. Die Kunden kommen wieder und empfehlen dich sogar weiter, das ist jedenfalls meine Erfahrung. Sie erwarten keine Perfektion von dir, sondern nur, dass du ihnen hilfst, ihr Problem zu lösen.
Wichtig ist deine innere Haltung. Ich lege mich ins Zeug, wenn es um meine Kund:innen geht. Ich liebe es, darüber nachzudenken, wie ich sie darin zur Seite stehen kann, ihre Ziele zu erreichen.
Das kann sein, mehr Umsatz zu machen und die richtigen Preise aufzurufen. Balance statt Burn-out ist auch oft ein Thema. Selbstsicherheit in allen Belangen des Business aufzubauen, auch, was Führung angeht, ein weiterer Aspekt. Überhaupt Sicherheit zu finden als Selbstständige. Sich zu trauen, sichtbar zu werden. Hier hilft übrigens auch die Positionierung aus der Biografie heraus, die ich mit ihnen erarbeite.
Übung macht den Meister, heißt es. Und es braucht 10.000 Stunden, so der Autor Malcom Gladwell in seinem Buch „Outliers – The Story of Success“.
Lohnt es sich, also anzufangen? Was denkst du? Ich würde sagen, ja. Und, es ist nicht nur die Übung, die den Meister macht, sondern auch die Persönlichkeit mit ihrem Selbstwirksamkeits-Mindset, die erfolgreich sein wird. Und dabei kann ich dir zur Seite stehen, wenn du willst.