Die Tage sagte ich zu meinem Coach: „Ich bin einfach ein Beziehungsmensch!“. Das zeigt sich auf allen Ebenen meines Lebens, daher auch im Business. Ich suche mir aus, mit wem ich arbeiten möchte, weil ich sicher sein will, diesem Menschen bestmöglich helfen zu können. Mir ist wichtig, dass die Chemie stimmt und ich halte nichts von der Aussage einer psychologischen Kollegin, die mal sagte, auch die Aversion, die Abneigung, sei in der Beziehung wirksam. Ob heilsam, sei dahingestellt.
Beziehung – ich bin wirklich an dir interessiert
Die Gruppen, wie den Soul-Business-Circle für Soulpreneure mit einem Freund zusammen anbiete, umfassen nie mehr als 8 Personen, weil auch dann noch Bezogenheit möglich ist. Das heißt für mich, auch den einzelnen wirklich sehen zu können und von dort aus als Mentorin und Medium wirksam zu sein.
Selbst mein Marketing funktioniert am allerbesten über Empfehlung durch ehemalige Kund:innen. Wenn Menschen mich schon ein wenig über meine Blogartikel und Podcasts kennengelernt haben und damit in Beziehung gegangen sind, klappt es auch mit der gemeinsamen Arbeit hervorragend.
Ich bin eine gute Netzwerkerin und habe immer Kolleg:innen im Hinterkopf, die ich bei passenden Gelegenheiten proaktiv weiterempfehle. Ich muss gestehen, am Anfang meiner Selbstständigkeit dachte ich, alle wären so, aber dass es nicht so ist, lernte ich schnell auf den vielfältigen Netzwerktreffen.
Beziehung – Kontakt findet an der Grenze statt
Weil mir gute Beziehungen auf allen Ebenen, geschäftlich und privat, so wichtig sind, habe ich mir damals auch die Gestalttherapie als Ausbildung ausgesucht. Hier geht es um Begegnung – mit sich selbst und dem anderen und um den gestalteten guten Kontakt. Nicht, dass es mir selbst immer gut gelingt. Aber es gehören am Ende auch zwei dazu, wenn eine Beziehung gelingen soll. Kontakt findet, so der Gedanke, an der Grenze zwischen dir und mir statt.
Die Schulung aus der Gestalttherapie heraus fördert einen authentischen ehrlichen Kontakt. Wie sagte Fritz Perls, der Vater der Gestalttherapie sinngemäß: „Wenn wir uns begegnen, ist das wunderbar. Wenn nicht, ist das auch ok.“
Er meinte, lebendige Beziehungen können nur aus einer Wahrhaftigkeit heraus geschehen. Mit dieser Klarheit, so meine Erfahrung, kann und mag nicht jeder umgehen. Dennoch mag ich seine Haltung, weil es zu einer Art der Begegnung führt, die von beiden Parteien gewollt und gestaltet ist.
Beziehung – sollte integral gestaltet sein
Vermutlich bin ich, weil ich in Beziehungen denke, auch Integraler Business Coach geworden. Weil, ausgehend vom integralen Verständnis von Ken Wilber, die Beziehungsebenen wirksam sind, wenn auch mehr aus systemischer Sicht. Hier werden vier Ebenen berücksichtigt, wenn es um nachhaltige Veränderung gehen soll, die alle in Beziehung stehen und voneinander abhängig sind. Eine Ebene nicht zu berücksichtigen würde bedeuten, ein Auto nur auf drei Reifen fahren zu wollen, es sei denn, man fährt eine BMW-Isetta.
Die Beziehungen, die im Integralen Denken integriert sind, sind die Beziehung zu sich selbst und das Verhalten, dass ich zeige, die Kommunikations- und Konfliktkultur und die Welt, in der ich mich befinde.
Beziehung – muss gewollt und gekonnt sein
Sich auf jemanden beziehen zu können, also emphatisch zu sein, gilt als Hinweis für seelische Gesundheit. Wenn wir z. B. an Menschen mit Depression denken, erleben wir, dass genau diese Fähigkeit oft starke Einbußen erlitten hat.
Nicht jeder kann und will in gleichem Maße in Beziehung mit Menschen im privaten oder berufliche Umfeld gehen. Das hängt unter anderem auch davon ab, wie selbstbewusst oder konfliktfähig jemand ist.
Dabei wünsche die meisten Menschen sich gute Beziehungen – zu den Liebsten, zu den Kindern, zur Familie, den Arbeitskolleg:innen und den Menschen, die uns umgeben.
Beziehungen – können geklärt werden
Und um Beziehungen zu heilen, gibt es unterschiedliche Ebenen und Möglichkeiten
In der Beratung holen wir uns einfach Wissen, was man tun kann, um z. B. einen Konflikt zu lösen.
In der Therapie lernen wir uns in der Beziehung zu uns selbst und unsere Vorstellungen über Partnerschaft oder Zusammenarbeit kennen. Über neue Einsichten und Erfahrungen in der Gestalttherapie können neue Beziehungsmuster ausprobiert und im Alltag etabliert werden.
Im Coaching arbeiten wir aktiv daran, neue Verhaltensmuster zu etablieren und neues Verhalten aufzubauen, um schlagfertiger in Meetings zu werden oder locker führen zu können.
Und in der spirituellen Arbeit, wie Karma Love®, sehen wir uns Verstrickungen mit anderen Menschen auf einer systemischen Ebene an, um diese zu heilen.
Damit Beziehungen jeglicher Art funktionieren können, braucht es eine positive Haltung sich selbst und anderen gegenüber. In der Transaktionsanalyse ist das mit „Ich bin ok und du bist ok“ auf den Punkt gebracht worden.
Wenn es möglich ist, diese Haltung zu etablieren und neugierig auf das Gegenüber zu sein, ist schon viel gewonnen.
Wenn beide dann auch noch lösungsorientiert denken, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.
Und am Ende geht es doch darum: in Frieden leben zu können.
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