Das letzte Mal, als ich ein Manifest schreiben wollte, habe ich über 100 Thesen entwickelt, die, eingedampft, zu meinem Buch „Neue Visionen für dein Business – 31 umsetzbare Inspirationen für die Wirtschaft von Morgen“ wurden. Das wohl bekannteste Manifest ist das von Karl Marx, aber auch die Thesen von Luther gehen in die Richtung. Spannend finde ich persönlich auch das Manifest von Jennifer Armbrust, die Körper, Geist und Seele in ihre politische und feministische Sichtweise integriert.
Im Grunde gibt ein Manifest die Haltung eines Menschen wider, wie er sich die Welt vorstellt und was er denkt, was zu tun ist, um das Ideal zu erreichen.
Mein Manifest: Gutes Leben. Gutes Business.
Für mich gehört einfach beides zusammen, um sowohl gut zu wirtschaften, aber auch einen positiven Einfluss auf die Welt zu haben. Wer aus der persönlichen mentalen und faktischen Fülle heraus handelt, trifft meistens Entscheidungen, die auch zum Wohle anderer sind.
Das „Gute Leben“ macht dich zur Schöpfer:in
Meine Haltung ist untermauert von der Positiven Psychologie. Sie hat mich durch mein Psychologie-Studium gerettet, weil aus ihr ein wohlwollender statt eines furchtbar pathologisierenden Blickes, auf den Menschen entspringt.
Die Begründer der Positiven Psychologie, wie u. a. Seligman und Csikszentmihalyi hatten die innovative Idee, den Blick nicht auf die Schwächen eines Menschen zu richten, sondern auf seine Stärken. Das Bewusstsein der eigenen Stärken und den gezielten Einsatz derer ist erfolgversprechender, als der Versuch, die die sogenannten „Schwächen“ auszubügeln.
Die Positive Psychologie, von dem Gedankengut schon bei Aristoteles angelegt, hat darüber hinaus das Konzept des Guten Lebens, das besagt, die Steuerung des eigenen Lebens in die Hand zu nehmen und sich nicht in der Opferrolle einzurichten. So wirst du zur Schöpfer:in deiner Welt.
Das klingt oft einfacher, als es ist. Dennoch kann ich es als Lebenshaltung nur empfehlen, herauszufinden, was man wirklich will, sei es privat oder beruflich, und sich dann auf den Weg zu machen, das zu erreichen oder umzusetzen. Ich sage nicht, dass das immer einfach ist, aber machbar.
Mein Motto: Carpe Diem – nutze den Tag
Bestärkt wurde meine Haltung, als ich vor über 20 Jahren als Psycho-Onkologin mit krebskranken Menschen gearbeitet habe. Ich wurde oft gefragt, ob es nicht schwer sei, mit ihnen zu arbeiten, was ich verneinte.
Es gab nur einen Punkt, den ich schwierig fand. Und das war der, wenn sie realisierten, dass sie ihr Leben und ihre Lebensträume aufgeschoben hatten, bis das Haus abbezahlt ist, bis die Kinder aus dem Haus sind etc. etc. Und nun waren die Menschen durch die Krankheit damit konfrontiert, dass es diese Zukunft, in der sie alles erleben und nachholen wollten, womöglich gar nicht mehr geben würde.
Ich war schon immer dem Motto: Carpe Diem – nutze den Tag, gefolgt. Aber die Arbeit mit den krebskranken Menschen hat mich noch tiefer darin bestärkt, alle Menschen zu ermutigen, ihr Gutes Leben zu führen. Und das kann so unterschiedlich ausfallen, wie Menschen sind. Die einen möchten im Tiny House wohnen, die anderen auf Weltreise gehen und wieder andere einfach eine schöne Liebesbeziehung führen und mit sich im Reinen sein.
Durch Selbsterkenntnis wirst du erfolgreich
Aus meiner Erfahrung ist ein guter Umgang mit sich selbst und ein Bewusstsein über die eigenen Stärken auch eine sehr gute Grundlage für ein erfolgreiches Business. Wenn du mehr darüber erfahren und dir dein Gutes Leben ausbauen möchtest, buche dir dein kostenloses Kennenlerngespräch mit mir und wir schauen, was die weiterhelfen kann.
Menschen, die sich selbst gut führen können, sind aus meiner Erfahrung auch in der Lage, ihr Unternehmen gut zu führen. Das macht sich im Umsatz, aber auch im Umgang mit Mitarbeitenden und anderen Vertragspartnern positiv bemerkbar.
Ein „Gutes Business“ ist ein Soul-Business
Wo wir beim Guten Business wären. Meine Definition eines Business weicht definitiv von der Definition aus dem letzten Jahrhundert ab, nach der ein Business ausschließlich dafür da ist, Umsatz zu genieren.
Ich finde Umsatz toll, aber in der Neuzeit sind wir, allein aus ethischen Gründen, verpflichtet, statt die Gewinne zu privatisieren und die Kosten auf die Umwelt und die Gemeinschaft umzulegen, nachhaltiger zu denken und zu handeln.
Darüber hinaus integrieren sich in ein Gutes Business die eigenen Bedürfnisse. Das bedeutet, neben den klassischen Themen wie Stilkund:in, Business-Strategie, Angebot, Marketing und Preisgestaltung, dass Ziel und Zweck des Unternehmens individuell definiert werden und sich an die persönlichen Lebensverhältnisse anpassen sollte.
Auch hier ist Balance ein Thema und immer mehr Selbstständige sagen, sie wollen nicht nur für ihr Business leben, sondern auch das Gute Leben mit im Blick behalten. Das führt dann in der Unternehmensführung zu anderen Ergebnissen, die eben nicht nur die Gewinnmaximierung im Blick haben.
Typische Aussagen sind: “Ich möchte Zeit für Familie und Freude haben. Ich brauche Raum für mich. Ich möchte karitativ arbeiten können. Ich möchte mindestens 2 Monate reisen können. Ich versteht Selbstständigkeit nicht als selbst und ständig. Ich möchte nachhaltig arbeiten. Ich möchte Simplicity einführen. Ich möchte einen Arbeitsplatz auch für andere schaffen, der lebenswert ist.“
Ich nenne diese Art von Business Soul-Business, weil es das Gute Leben und Gutes Business, das wirtschaftlich natürlich auch erfolgreich sein soll, integriert.
Die Veränderung, die ich dadurch sehe, ist, dass wir als Unternehmer:innen verantwortlicher sowohl und uns selbst gegenüber als auch den Mitarbeitenden, den Zulieferern, Kund:innen und der Umwelt sind. Die Werte der heutigen Zeit können mehr einfließen und schaffen am Ende ein Gefühl von Sinn.
Kurz zusammengefasst: Wer selbst glücklich ist, und damit aus der Fülle heraus handelt, hat einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft und die Menschen, die den Menschen umgeben.
Sehr schön. Carpe Diem.